Geschichtliches

1346
Älteste urkundliche Erwähnung des Ortes Ottendorf in einer Matrikel (Verzeichnis) des Bistums Meißen, in der die zum Kirchensprengel Radeberg gehörenden Kirchendörfer aufgezählt werden. Ottendorf muss also eine eigene Kirche und einen eigenen Pfarrer gehabt haben.
 
1390/1430/1463
als erste (kath.) Pfarrer werden 1390 Frederich von Grünrade, 1430 Peter Pistorius und 1463 Mathyas Goswitz erwähnt.
 
1539
Einführung der Reformation, Pfarrer ist Peter Steinknecht.
 
1610
Bau der "alten" Kirche, die 1873 abgebrannt ist.
 
1715
Pfarrer Casper Wolkenstein wurde am 27. April nachts im Pfarrhaus von plündernden Dragonern erschossen, die im November 1715 in Dresden hingerichtet wurden.
 
1848/56
Bau des Pfarrhauses von Baumeister Schubert aus Lausa 1848, das durch Blitzschlag abgebrannte Stallgebäude wurde 1856 erbaut.
 
1868
an die Stelle der Kirchväter tritt der Kirchvorstand.
 
1873
am 12, Juli nachts brannte die alte Kirche durch Blitzschlag vollständig ab, der Kirchturm stürzte am folgenden Tag ein.
 
1874/75
Bau der Kirche vom 04. Mai 1874 bis zum 16. November 1875.
Der Architekt Altendorf aus Leipzig entwarf die Pläne für die neue Kirche im neugotischen Stil. Die Ausführung des Baus erfolgte durch die Baufirma H. J. Weise und K. John aus Pulsnitz, unter der Leitung des Architekten A. Fischer aus Dresden.
Die Baukosten betrugen einschließlich der Glocken, der Orgel und der Turmuhr 71.765,- Mark.
Die Orgel baute die Firma der Gebr. Nagel aus Großenhain. Den Taufstein aus Holz fertigte der Ottendorfer Bildhauer Traugott Thieme. Den Kronleuchter kaufte die Ottendorfer Jugend für 230.- Mark.
Der Altar und die Kanzel entstanden wie der Kirchenbau selbst in neugotischer Form. Am unteren Rand des Altaraufsatzes befinden sich die Wappen des damaligen Kirchenpatrons und Stifters Karl von Brühl aus Seifersdorf.
Die Kirche enthält auf beiden Emporen zusammen 226 und im Kirchenschiff 250 Sitzplätze.
 
1921
Unter dem Bürgermeister Bernhard Richter wurde die staatliche Gemeinde Ottendorf- Okrilla aus den Ortschaften Ottendorf, Cunnersdorf, Kleinokrilla, Großokrilla und Moritzdorf gebildet.
 
1965/68
Reparatur des Kirchendaches inklusive des Turmes mit Turmkapsel und Kreuz sowie Renovierung des gesamten Kirchenraumes, wobei die an der Altarseite gemalten Engel in Gestalt der Töchter des Pfarrers Angermann nicht erhalten werden konnten.
 
1990
Eine neue Turmuhr erhielt ihren Platz auf dem Kirchturm der Ottendorfer Kirche.
 
1991/92
Erneuerung der links- und rechtsseitigen inneren Flügeltüren zu den Treppenaufgängen der Empore.
Im gesamten Kirchenschiff erhielten die Fenster eine neue Bleiverglasung mit äußerem Schutzglas und einen feuerverzinkten Rahmen. Weiterhin wurde für die Kirche eine neue Heizungsanlage modernster Bauart (extra für Kirchenbauten) installiert. Als unmittelbare Folge daraus wurden die originalen Fußbodenplatten aus Sandstein im Altarraum, dem Kirchenschiff und der Eingangshalle neu verlegt. Im Außenbereich der Kirche wurden die Sandsteinportale einer Restaurierung unterzogen und die Tore der Seitenportale erneuert,
Die gesamten Arbeiten erfolgten unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und der Prämisse Erhaltung der Originalität.
 
1993
Beginn und Fertigstellung der Restaurierungsarbeiten am Hauptportal.
 
1993/94
Neue Ausmalung des Altarraumes, des Kirchenschiffes, der Emporen und des Gestühls auf der Grundlage restauratorischer Farbuntersuchungen bzw. -analysen. In diesem Zusammenhang erhielten die Bänke ein Sitzpolster und der historische Kronleuchter wurde instand gesetzt. Im gleichen Jahr wurde noch die gesamte Elektroinstallation innerhalb der Kirche neu verlegt.
Aufgrund des desolaten Zustandes des Dachstuhls auf der Westseite der Kirche musste dieser stellenweise durch neue konstruktive Teile ersetzt werden. Da dadurch bereits große Schäden im Bereich des Traufgesimses, bestehend aus Sandsteinquadern, eingetreten waren, musste dieses ebenfalls gerichtet werden.
 
1994/95
Erneuerung des Außenputzes der Kirche einschließlich aller Verblechungen an Simsen, Pfeilern und Fensteröffnungen sowie Instandsetzung der Natursteintreppen.
Neuanstrich des Kirchengebäudes von außen auf der Grundlage von historischen Befunden.
Abschluss der komplexen Sanierung des Kirchenbaues.
 
1998/2000
Ein schon lange gehegter Wunsch konnte Wirklichkeit werden: Die ehemaligen Seitengebäude des Pfarrgrundstückes wurden abgerissen und an ihrer Stelle wurde ein neues, großes Gemeindezentrum errichtet
 
2002
Im Juli schlossen sich die Ev- luth. Kirchgemeinden Weixdorf (mit Hermsdorf und Grünberg), Langebrück, Medingen/Großdittmannsdorf und Ottendorf- Okrilla zu einem Schwesterkirchverhältnis zusammen.
 
2015
Im bisher unausgebauten Teil des Obergeschosses des Gemeindezentrums wurde die  Kindertagesstätte "Schwalbennest" errichtet, die in freier Trägerschaft betrieben wird. Zwanzig Kinder können dort betreut werden.