Grußwort Oktober

Jahreslosung 2025: 1. Thessalonicher 5, 21
 Prüft alles und behaltet das Gute!
 
Monatsspruch Oktober:  Lukas 17, 21
Jesus Christus spricht:
Das Reich Gottes ist mitten unter euch.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Gemeinde,

wieder ist so schnell Herbst geworden. Die Blätter fallen, die Zugvögel sind schon lange weg, es wird kühler und dunkler. Unser Kirchenjahr neigt sich dem Ende. Nach dem Erntedankfest geht es mit großen Schritten auf den Ewigkeitssonntag zu. Die Erinnerung an unsere Verstorbenen rückt in den Mittelpunkt.
Im Gottesdienst werden die Namen verlesen. Wir zünden Kerzen an, in den Kirchen, auf den Gräbern und zu Hause. Schmerz und Hoffnung liegen dicht beieinander. Wer einen nahestehenden Menschen verloren hat, denkt nicht nur am Totensonntag an ihn, sondern spürt täglich den Verlust. Das Leben ist nicht mehr wie es war. Es bleibt eine Lücke. An manchen Tagen findet das Leben mehr im Rückblick statt als in der Gegenwart. Die vertrauten verstorbenen Menschen fehlen. Und es werden immer mehr. Je älter wir werden, umso mehr Menschen mussten wir schon loslassen.
Wenn wir an den Tod denken, dann ist das einerseits mit Trauer um liebe Menschen verbunden. Andererseits kommt Unbehagen und Angst auf, wenn der eigene Tod nahe rückt, sei es in Gedanken, durch Krankheiten  oder zunehmendes Alter. Es berührt uns sonderbar, wenn wir in Todesannoncen das eigene Geburtsjahr lesen. Dann denken wir an unseren Tod. Wie wird das sein? Werde ich Schmerzen haben, werde ich allein sein? Auf jeden Fall werde ich total hilflos sein, angewiesen auf andere Menschen, die hoffentlich in meinen letzten Tagen und Stunden das Richtige tun, das, was ich mir wünsche. Und dann ist die bange Frage, was kommt danach?
Johannes berichtet in der Offenbarung von seiner großartigen Vision: "Gott wird alle Tränen abwischen, es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage, keine Schmerzen." Diese Verse prägen unseren christlichen Glauben. Johannes beschreibt das Leben in Gottes ewiger Welt. Wir nennen sie "Paradies" oder "Himmel" und stellen uns eine vollkommene, heile Welt vor. Wir haben es alle noch nicht erlebt. Aber wir können es glauben und darauf vertrauen. Sterben ist der Übergang. Wir lassen unseren Körper und diese Welt zurück und betreten die ewige Welt.
Wir wissen es alle: Der Tod gehört zum Leben. Und doch tut es immer wieder weh, wenn wir an Gräbern stehen. Wir kennen die tröstlichen Verse der Bibel. Und doch haben wir Angst, wenn der eigene Tod nahe rückt. Aber auch in Trauer um geliebte Menschen und in Angst vor dem Sterben sind wir getragen von Gott. Er ist immer an unserer Seite, auch im finsteren Tal der Trauer und im finsteren Tal der Angst vor dem Tod. Er hat es zugesagt, und daran können wir festhalten.
"Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir."
Psalm 23,4

In herzlicher Verbundenheit 

Ihre Angelika Lentz